Was ist SMA ?

Informationen für ÄrztInnen

Spinale Muskelatrophie (SMA) - die häufigste genetisch verursachte letale Erkrankung von Kindern.

Bei der spinalen Muskelatrophie (SMA) handelt es sich um eine degenerative neuromuskuläre Erkrankung mit einer Inzidenz von 1:10.000 (Orphanet). Diese seltene Erkrankung ist die häuftigste, genetisch verursachte letale Erkrankung bei Kindern (Arnold D et al).  Meist betrifft diese autosomal-rezessiv vererbte Mutation das Chromosom 5q13 (Melkie J et al). In 5% der Betroffenen sind seltene Mutationen verantwortlich und in 2% kommt es zu einer de novo Mutation. Weiters gibt es noch Non-5q SMA Formen. Die Sensitivität der molekulargenetischen Diagnostik liegt bei 95% (Lefebvre S et al).

Abbildung 1: Autosomal rezessive Vererbung bei SMA

Beide Elternteile sind klinisch gesund und Anlageträger eines defekten SMN1-Gens.
Grün: SMN1 Gen-Mutation, Grau: Keine SMN1 Gen-Mutation

Je nach ethnischer Herkunft liegt die Überträger Frequenz bei 1/37-1/125 (Hendrickson B et al). Sind beide Elternteile Überträger, so werden 25 % der Nachkommen erkranken, die Hälfte sind Überträger und 25 % der Kinder sind gesund.
(siehe oben Abbildung 1)

Es fehlt ein SMN1-Gen.

Ein Defekt im survival motor neuron (SMN) 1-Gen führt zu einem Mangel an funktionstüchtigen SMN-Proteinen. Diese Proteine sind für die Funktion der Motoneurone essentiell. Eine Störung der Motoneurone im Rückenmark und im Gehirn resultiert wiederum in einer Fehlfunktion der willkürlichen Muskelbewegungen und in einer progressiven Muskelschwäche, wodurch selbst bereits erlernte Fähigkeiten wieder verloren gehen.